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Entosthodon pulchellus (H.Philib.) Brugués |
Synonyme: Funaria pulchella H.Philib. |
Systematik: Entosthodon Schwägr. / |
Deutscher Name: Hübsches Hinterzahnmoos
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Symbole
- Fragezeichen: Unsichere Bestimmung (cf.-Angabe)
- Kreis: Literatur- oder Geländeangabe
- Minus (-): Streichung einer bekannten Angabe
- Quadrat: Herbarbeleg
Zusätze
- Ausgefülltes Symbol: Zeitraum von 1980 bis heute (Aktuelle Angabe)
- Leeres Symbol: Zeitraum vor 1980 (Altangabe)
- Schrägstrich durch das Symbol: Ortsangabe ungenau (Geographische Unschärfe)
Farben
- Grün: Neufund für Deutschland oder für ein Bundesland
- Rot: Neue oder ergänzende Angaben seit dem Erscheinen des Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
- Schwarz: Angaben aus dem Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
Entosthodon pulchellus (H.Philib.) Brugués
Rev. Bryol. 11: 41. 1884
Rev. Bryol. 11: 41. 1884
Rev. Bryol. 11: 41. 1884
Synonyme: Funaria pulchella H.Philib.
Systematik:
Equisetopsida
> Bryidae
> Disceliaceae
> Funariales
> Funuriaceae
> Entosthodon
Deutscher Name: Hübsches Hinterzahnmoos
Meinunger & Schröder (2007), Bd. 2: Nr. 712
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Rote Liste:
[ x ]
Deutschland 1996 |
Ba-Wü |
Bayern |
Thüringen
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & SCHRÖDER (2000)
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben, ausgerottet oder verschollen
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
R: Extrem selten
G: Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt
Bemerkungen
§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG bzw. § 18 ThürNatG besonders geschützt
§§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG streng geschützt
EU: Arten des Anhanges I der EG-Vogelschutzrichtlinie bzw. des Anhanges II der FFH-Richtlinie (s. Wenzel e. al. 2000)
EU!: Prioritäre Arten der FFH-Richtlinie
E: Endemit, d. h. endemische Art bzw. Sippe
oder Sippe, die außer in Thüringen nur in
wenigen weiteren Gebieten vorkommt
("subendemische Sippe")
T: Arten die innerhalb Deutschland nur (noch)
in Thüringen vorkommen
V: Verbreitungsschwerpunkt Thüringen (Arten
die innerhalb Deutschlands ihren deutlichen
Verbreitungsschwerpunkt in Thüringen
besitzen)
A: Arealrand (Arten, deren Arealrand
Thüringen berührt, bzw. die ein isoliertes
Teilareal ["Vorposten"] in Thüringen besitzen)
Abkürzungsverzeichnis zu LUDWIG et al. (1996)
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
G Gefährdung anzunehmen
R Extrem selten
V Zurückgehend
* Derzeit nicht als gefährdet angesehen
** Mit Sicherheit ungefährdet
D Daten mangelhaft
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & NUSS (1996)
Gebietseinteilung
Teil A: Alpen mit voralpinem Hügel- und Moorland
Teil B: Übriges Bayern
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben/verschollen
S: Extrem selten
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
G: Wahrscheinlich gefährdet
Zusatzkennzeichnung
/ In den Alpen nicht gefährdet
D: Besondere Verantwortung in Bezug auf das gesamte Bundesgebiet
E: Besondere Verantwortung in Bezug auf Europa
Abkürzungsverzeichnis zu SAUER & AHRENS (2006)
Gefährdungskategorien
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
R Extrem selten
G Gefährdung anzunehmen
V Zurückgehend, Art der Vorwarnliste
D Daten mangelhaft
* Nicht gefährdet
Regionen
BW Baden-Württemberg
Rh Oberrheingebiet
Od Odenwald mit Bergstraße
Sch Schwarzwald
Gäu Gäulandschaften
Keu Keuper-Lias-Neckarland (Keuperbergland)
BaH Baar-Hochrhein-Gebiet (inkl. Klettgau und Wutachgebiet)
Alb Schwäbische Alb
Av Alpenvorland
D Deutschland (LUDWIG et al. 1996)
Zusatzkennzeichnung
! Es besteht einen besondere Verantwortung des
Landes Baden-Württemberg für die Erhaltung
dieser Sippe
N Neophyt
N? Einstufung als Neophyt ist fraglich
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007)
In lockeren Rasen oder Herden, der vorhergehenden Art sehr ähnlich und auch an ähnlichen Standorten: Auf offenen, kalkhaltigen Löß- und Lehmböden an lichtreichen, trocken-warmen Stellen. Charakteristische Begleiter sind: Phascum curvicolle, Acaulon triquetrum, Pottia lanceolata, Encalypta vulgaris. Ausführliche Angaben zu Ökologie und Soziologie bei Ahrens (2002).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007)
Während Funaria muhlenbergii den Verbreitungsschwerpunkt in submontanen Gebieten besitzt, bleiben die Vorkommen von F. pulchella völlig auf das wärmste Hügelland beschränkt: BB: Erst in jüngster Zeit an warmen Odertalhängen entdeckt: 3553/3 S Lebus, 26.03.1993, M. Steinland & A. Schaepe (!); 3552/2 O von Carzig, Rätzel et al. (2000); 3150/4 Odertalhänge W Altglietzen, 03.03.2002, S. Rätzel & P. Erzberger, Klawitter et al. (2002); 3150/3+4, Rätzel et al. (2004). ST: 3733/4 NSG Bebertal, Sandsteinfelswand, auf übererdeten Vorsprüngen, mit Pottia lanceolata, P. mutica, Encalypta vulgaris, Phascum piliferum, Pterygoneurum ovatum, 06.07.1995, WS; 3935/3 Kalkfelsen bei Sülldorf, 1900, leg. Faber, Loeske (1903); Warnstorf (1906); 4131/3 Ziegenberg bei Heimburg, Loeske (1903); 4431/3 bei Steigerthal, 13.04.1896, F. Quelle (JE !); 4836/3 „ ... auf den Bergen über Bad Kösen, in der Nähe des Napoleon-Thürmchens“, 10.04.1859, C. Schliephacke (JE !). HE: 4719/4 Oberwerbe, südexponierter Steilhang neben der alten Klosterruine, 08.03.1975, J. Futschig (FR !), schon bei Grimme (1936) angegeben; 4820/2 steiler SW-Hang des Schulberges bei Mehlen, Zechstein, 11.06.1960, J. Futschig (FR !). – Unbelegte Angabe: 4725/4 Bilstein bei Albungen, Diabas, Grimme (1936). RP: Sichere Nachweise in Weinbaugebieten an der Mosel: 5710/3 Weinberg bei Hatzenport, Düll (1987); 5809/1 Weinberge am Fuße der Brauselay bei Cochem-Cond, Lindenberg & Frahm (2002); 5809/1+3, mehrfach in Weinbergen, 2004, M. Reimann (!). Außerdem 5705/4 Felsen bei Gerolstein, Crundwell & Nyholm (1974), 4/2005, S. Rätzel (!), in diesem Gebiet kommen Funaria pulchella und F. muhlenbergii vor! – Unbelegte Angabe: 5812/1 St. Goar, 1877, Herpell, vergl. Düll (1994). BW: Im Kraichgau und in den Weinbaugebieten am Oberrhein hat die Art ihren Verbreitungsschwerpunkt im Gebiet: Nebel & Philippi (2000); Ahrens (2002); Reimann (in litt.). BY: Nur ein sicherer Nachweis: 7448/3 (und/oder 7447/2) Donautal zwischen Obernzell und Jochenstein, 285 m, 1910, leg. K. Beck im Herbar Kaulfuss (UBT, comm. E. Hertel !). – Zu streichen: Angaben aus dem Jura, auch in der Karte bei Düll (1994), gehören zu Funaria muhlenbergii.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007)
Die Bestände sind fast immer klein, nur im Kraichgau kommt die Art gelegentlich etwas reichlicher vor. Sie ist an offene, lichte, konkurrenzarme Stellen gebunden, insbesondere in Trockenrasen und Weinbergen. Mit dem gänzlichen Verschwinden extensiver Bewirtschaftungsformen ist die Art in BW stark gefährdet, RL 2, in den übrigen Gebieten vom Aussterben bedroht und vielfach verschollen: RL 1. Für ihre dauerhafte Erhaltung sind aktive Pflegemaßnahmen erforderlich, durch Nichtstun oder gelegentliche Beweidung gekennzeichneter Naturschutz genügt hier nicht, man vergleiche die Ausführungen von Rätzel et al. (2000) und Ahrens in Nebel & Philippi (2000).