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Andreaea rothii F.Weber & D.Mohr |
Systematik: Andreaea Hedw. / |
Deutscher Name: Sichelblatt-Klaffmoos
Informationen zu den Fundstellen
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Symbole
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Zusätze
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- Leeres Symbol: Zeitraum vor 1980 (Altangabe)
- Schrägstrich durch das Symbol: Ortsangabe ungenau (Geographische Unschärfe)
Farben
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- Rot: Neue oder ergänzende Angaben seit dem Erscheinen des Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
- Schwarz: Angaben aus dem Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
Andreaea rothii F.Weber & D.Mohr
Sammelkarte aus den Arten:
- Andreaea rothii F.Weber & D.Mohr
- Andreaea rothii F.Weber & D.Mohr subsp. rothii
- Andreaea rothii subsp. falcata (Schimp.) Lindb.
Bot. Taschenb. (Weber): 386. 1807
Musci Scand.: 31. 1879
Bot. Taschenb. (Weber): 386. 1807
Bot. Taschenb. (Weber): 386. 1807
Bot. Taschenb. (Weber): 386. 1807
Musci Scand.: 31. 1879
Bot. Taschenb. (Weber): 386. 1807
Bot. Taschenb. (Weber): 386. 1807
Musci Scand.: 31. 1879
Bot. Taschenb. (Weber): 386. 1807
Musci Scand.: 31. 1879
Bot. Taschenb. (Weber): 386. 1807
Systematik:
Equisetopsida
> Bryidae
> Andreaeaceae
> Andreaeales
> Andreaeaceae
> Andreaea
Deutscher Name: Sichelblatt-Klaffmoos
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007)
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007)
Das Taxon wurde von Limpricht (1890) als eigenständige Art Andreaea huntii beschrieben. Bei Schultze-Motel (1970) wird es als Subspezies von A. crassinervia geführt. Seit Murray (1988) hat sich die Einstufung als Subspezies falcata von A. rothii durchgesetzt. Sie ist im Gebiet wesentlich seltener als subsp. rothii, doch konnten bisher nicht alle alten Angaben von Andreaea rothii agg. geprüft werden.
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007)
Auf kalkfreien, oft zeitweilig überrieselten Gesteinen an ähnlichen Stellen wie A. rupestris, aber viel seltener. Begleiter sind: Andreaea rupestris, Racomitrium heterostichum, R. sudeticum, Grimmia donniana, an feuchten Stellen Marsupella emarginata, Grimmia elongata. Soziologische Angaben: Philippi (1956); Hertel (1974); Marstaller (1982); Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007)
Hauptverbreitung in einigen höheren Silikatmittelgebirgen, sonst sehr selten an wenigen Sonderstandorten und an Findlingsblöcken in Norddeutschland: MV: 1841/2 Bürgener (1927), Beleg wurde von C. Berg (in litt.) geprüft. NE: F. Koppe (1964); Schultze-Motel (1970); Koperski (1989); Homm (1998). BB: 3348/2 Hirschfelder Heide, Jagen 25, kleiner Granitblock, K. Koppe (1941, HAL !); 3652/3 Biegen, Lesesteinhaufen, Rätzel et al. (2004). NB, ST: Vereinzelt im Harz, Loeske (1903; 1904); Schultze-Motel (1970). Keine Neubestätigungen. NW: F. Koppe (1977); Düll (1980); Ludwig & Matzke-Hajek (1991); 4617/3 Bruchhauser Steine, noch vorhanden, C. Schmidt (!); 4814/4 Rinsley bei Saalhausen, 1995, C. Schmidt (in litt.). TH: Regelmäßig an allen größeren Felsen des mittleren Thüringer Waldes, Meinunger (1992). Sonst völlig fehlend. SN: Riehmer (1925); Schultze-Motel (1970); F. Müller (1996; 2004); F. Müller & Rätzel (1999); SL: 6405/3 Blockschuttwald auf Taunusquarzit, Caspari (2004). BW: Im Schwarzwald ziemlich verbreitet, Nebel & Philippi (2000). BY: Nordbayern: Nur in den nordostbayerischen Grenzgebirgen: Frankenwald, 5835/1 Steinachklamm bei Wildenstein, Quarzkeratophyr (!!). Fichtelgebirge, Steinwald und hoher Bayerischer Wald zerstreut: Familler (1911); F. & K. Koppe (1931); Dürhammer (1997), an den meisten Fundstellen noch vorhanden: E. Hertel; H. Lauer; M. Reimann und eigene Funde. Alpen: 8428/1 Südhang Gigglstein, feuchter, halbschattiger Silikatfels, 10.10.2004, M. Preussing (!).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007)
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007)
Besiedelt werden bei dieser Kleinart, ähnlich wie bei subsp. rothii, ausschließlich völlig kalkfreie, harte Gesteine in den Mittelgebirgen. NB: Harz: 4128/2+4 an verschiedenen Stellen im Okertal, Typuslokalität von Andreaea huntii, Limpricht (1890), Loeske (1903), Schultze-Motel (1970), in neuerer Zeit wurde die Unterart von Drehwald bestätigt. NW: 4914/2 Albaumer Klippen; an einigen Stellen in der Westeifel, Düll (1987); Ludwig & Matzke-Hajek (1991). HE: 5425/3 Milseburg, Ludwig & Matzke-Hajek (1991). TH: 5330/1 Beerberg, Ludwig & Matzke-Hajek (1991), Angaben bei Röll (1915) müssen noch geprüft werden. Alle von uns bislang aus TH untersuchten Belege gehörten zu subsp. rothii. SN: 5346/3 Natzschungtal südlich Rothental, feuchte Felswand, F. Müller (1996); Biedermann (2000); 5345/2 Pockautal bei Zöblitz, 06.10.2001, und 5345/3 NSG Schwarzwassertal bei Pobershau, 11.03.2002, Biedermann (!); F. Müller (2004). RP: 6713/4 Buchholz-Felsen westlich oberhalb von Sarnstall, 385 m, 28.02.1995, leg. A. Oesau (als A. rothii agg.), comm. H. Lauer, det. LM; 6812/2 Sandsteinfels NO Erfweiler, Ludwig & Matzke-Hajek (1991); Lauer (2005). BW: Im Schwarzwald an wenigen Stellen in kleinen Populationen, Nebel & Philippi (2000). BY: 6844/4 Großer Arber, Familler (1911); Schultze-Motel (1970); am Großen Seeriegel, 2001, M. Reimann ! (s. Abb. 37); 6945/2 Kleiner Falkenstein; 7046/1 Nordseite des Kleinen Rachel, Familler (1911); 6744/4 Kleiner Osser, Felsen an der Südseite, 19.06.1996, LM; 6843/2 Felsen am Kaitersberg, 19.06.1996, WS; 6944/2 Riesloch N Bodenmais, 25.06.2003; 6945/2 Höllbachgespreng am Großen Falkenstein, 10.07.2001; 7046/1 Seewand oberhalb Rachelsee, 11.07.2001, M. Reimann (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007)
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007)
In Norddeutschland durch Beseitigung fast aller Findlinge sowie Tourismus und damit verbunden starker Eutrophierung an den wenigen noch verbliebenen und geschützten Steingräbern vom Aussterben bedroht, RL 1. In Mittel- und Süddeutschland sind Hauptgefährdungsursachen Tourismus und Klettersport und im Gefolge dessen zunehmende Eutrophierung. Im Schwarzwald als „zurückgehend“ eingestuft, Nebel & Philippi (2000). Auch im zentralen Thüringer Wald, Fichtelgebirge, Steinwald und im hohen Bayerischen Wald haben sich die Bestände recht gut gehalten, RL 3. Diese noch recht günstige Situation sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in diesen Gebieten die Bestandsentwicklung weiter überwacht werden muss. In den übrigen Gebieten ist auch hier die Art als vom Aussterben bedroht, RL 1, einzustufen: Im Harz fehlen Neubestätigungen, im Westerzgebirge sind nur wenige kleine Vorkommen bekannt. An den einst reich besetzten Bruchhäuser Steinen, TK 4617/3, berichten Ludwig & Matzke-Hajek (1991) über einen starken Rückgang, hauptsächlich durch Klettersport verursacht.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007)
Bei allen in neuerer Zeit beobachteten Vorkommen von Andreaea rothii subsp. falcata sind die angetroffenen Bestände klein. Die Gefährdungsursachen sind dieselben wie bei Andreaea rothii subsp. rothii. RL R.